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Rolf-Kalb-Blog: Die Rückkehr zum gestaffelt Setzsystem beim German Masters - gut so

Rolf Kalb

Update 06/04/2024 um 14:08 GMT+2 Uhr

Das German Masters und die Turniere der Home Nations Series bekommen in der kommenden Saison ein neues Format mit gestaffeltem Setzsystem. Die Top 32 der Weltrangliste greifen dabei erst in der dritten Runde ins Turnier ein. Das gab die World Snooker Tour (WST) am Freitag bekannt. Eurosport-Kommentator Rolf Kalb beleuchtet in seinem aktuellen Blog die Entscheidung.

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Ich kann mir niemanden vorstellen, der diese Entscheidung nicht begrüßt. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Für alle hat das nur Vorteile, vor allem aber für die Spieler. Hinzu kommt, dass das Preisgeld für Berlin von 427.000 Pfund auf über eine halbe Million Pfund steigt.
So soll gespielt werden: In der ersten Qualifikationsrunde spielen die unteren 64 Spieler der Weltrangliste gegeneinander. Die 32 Sieger treffen dann in der zweiten Qualifikationsrunde auf die Nummern 33 bis 64 der Weltrangliste. Die Sieger daraus treffen dann in der dritten Runde, der Runde der letzten 64, auf die Top 32 der Weltrangliste. Diese Runde der letzten 64 ist dann auch die erste, die vor Ort gespielt wird, also zum Beispiel in Berlin.
Für alle hat das eigentlich nur Vorteile. Die Spieler weit unten in der Rangliste müssen nicht mehr fürchten, in der ersten Runde bereits auf die absoluten Top-Spieler zu treffen. Stattdessen spielen sie erst einmal gegen Gegner, die eher in ihrer eigenen Liga sind. Das bietet zum Beispiel Tour-Neulingen die Chance, Erfolgserlebnisse zu haben, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Zudem haben sie so bessere Chancen, ins Preisgeld zu kommen. Für Spieler, die heute oftmals nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, ist das ein entscheidender Vorteil.
Auch für die Top-Spieler bietet das Vorteile. Bei denen, die immer lange bei den Turnieren dabei sind, sind die Belastungen derzeit ja sehr hoch. Nicht umsonst wirken manche schon ein bisschen ausgebrannt. Für sie wird die Belastung zumindest etwas reduziert.

Fans profitieren vom neuen System

Zudem profitieren auch die Fans vom neuen System. Egal ob vor Ort oder als TV-Zuschauer: Sie müssen jetzt nicht mehr befürchten, dass die Top-Spieler schon in der Qualifikation rausfliegen. Sie wissen, dass Ihre Favoriten dabei sind. Das mag übrigens auch manchen Top-Spieler motivieren, bei einem Turnier anzutreten, bei dem er sonst pausiert hätte.
Das ist ein bisschen zurück zu den Wurzeln. Gestaffelte Setzsysteme waren ja bis 2010 beim Snooker üblich. Damals griffen die Top 16 der Weltrangliste erst in der Runde der letzten 32 ins Turnier ein. Die Einführung des so genannten „Flat Draw“ war damals ein Lieblingsprojekt von Barry Hearn.
Das neue System vermeidet aber zum Glück einen entscheidenden Fehler des alten Systems. Zusammen mit der damaligen Arithmetik beim Punktesystem für die Rangliste führte das nämlich dazu, dass man eigentlich nur regelmäßig sein Auftaktmatch gewinnen musste, um in den Top 16 zu bleiben. Die Durchlässigkeit war nicht gerade hoch. Das dürfte beim neuen Format nicht mehr der Fall sein.
Freuen werden sich die Spieler auch über eine weitere Ankündigung, die WST-Boss Steve Dawson in diesem Zusammenhang machte: Schon jetzt seien für die kommende Saison Preisgelder von mehr als 16 Millionen Pfund sicher. Mit weiteren Turnieren, die noch in der Röhre seien, können man sogar an 20 Millionen rankommen.
Die Ankündigungen jetzt mögen auch eine Reaktion der WST auf das Geraune über eine mögliche Alternativ-Tour sein. Aber alle profitieren davon, und deshalb ist es eine gute Nachricht.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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