Alexander Zverev kritisiert im Eurosport-Interview den vollen ATP-Kalender: "Seit zehn Jahren sprechen wir darüber ..."

VonTobias Laure

Update 23/10/2023 um 21:45 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev macht im Exklusiv-Interview mit Eurosport.de keinen Hehl daraus, dass er den ATP-Kalender für überfrachtet hält. "Viele Topspieler treten gar nicht mehr bei allen Masters an, weil sie es nicht aushalten", sagt der 26-Jährige. Zverev selbst hat sich im letzten Saisondrittel ein straffes Turnier-Programm verordnet, ab kommender Woche schlägt er bei den Erste Bank Open in Wien auf.

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Es wird eng, aber es sieht gut aus für Alexander Zverev.

Drei Wochen vor Beginn der ATP Finals in Turin liegt der Olympiasieger auf Rang sieben im Singles Race, die besten Acht lösen das Ticket für das Saisonfinale.

Bei den exzellent besetzten Erste Bank Open in Wien will Zverev möglichst reichhaltig punkten, um seine direkten Verfolger Holger Rune, Taylor Fritz und Casper Ruud auf Distanz zu halten. Er sei "lieber in dieser Position als anders herum", versichert der Hamburger.

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Generell aber hat Zverev so seine Probleme mit dem pickepacke vollen Tour-Kalender. "Seit zehn Jahren sprechen wir darüber, wie wir die Saison kürzer machen können", so Deutschlands Nummer eins. Allerdings geschehe "das Gegenteil", wie er im Interview mit Eurosport.de erläutert.

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Die Saison geht auf die Zielgeraden. Wie fällt das Fazit bislang aus, haben Sie Ihre Ziele erreicht?

Alexander Zverev: Wenn ich nach so einer Verletzung die ATP Finals in Turin erreichen und das Jahr in den Top 8 beenden kann, dann war es eine gute Saison. Sicher, ich habe keinen Grand-Slam-Wettbewerb gewonnen und auch nicht die Turniere, die ich in den vergangenen Jahren für mich entscheiden konnte, aber im Großen und Ganzen kann ich zufrieden sein.

Man hat den Eindruck, dass mit zunehmender Saisondauer aufgrund des Kraftverschleißes mehr Überraschungen bei den großen Turnieren drin sind. Stimmen Sie dem zu?

Zverev: Ich bin jetzt seit zehn Jahren auf der Tour dabei und seit zehn Jahren sprechen wir darüber, wie wir die Saison kürzer machen können. Nur: Das Gegenteil passiert, die Saison wird länger, wir haben mehr Turniere über zwei Wochen. Der Terminkalender ist voll und viele Topspieler treten gar nicht mehr bei allen Masters an, weil sie es nicht aushalten. Meiner Meinung nach stimmt da die Richtung nicht.

Momentan liege ich an Position sieben und habe etwas Abstand zu den anderen dahinter. Lieber bin ich in dieser Position als anders herum.

In der kommenden Woche schlagen Sie bei den Erste Bank Open in Wien auf. Was haben Sie sich vorgenommen?

Zverev: Ich habe hier in Wien schon einmal gewonnen und es ist mein Ziel, in Turin dabei zu sein. Aber ich will auch in Wien so gut wie möglich spielen und möglichst gewinnen.

Sie sprechen es an. Wien wird extrem wichtig im Kampf um ein Ticket für die ATP Finals. Erhöht das den Druck?

Zverev: Momentan liege ich an Sieben und habe etwas Abstand zu den anderen dahinter. Lieber bin ich in dieser Position als anders herum. Grundsätzlich möchte ich überall gut spielen, das ist nichts Neues für mich.

Mit Boris Becker ist ein alter Bekannter von Ihnen zurück im Trainergeschäft. Passt er zu Holger Rune, den er ab sofort trainiert?

Zverev: Wir werden sehen, wie die beiden zusammen funktionieren, wie Rune und Becker zusammenspielen. Mehr kann ich im Moment dazu nicht sagen.

2024 wird ein Olympia-Jahr. Welchen Stellenwert hat die Verteidigung der Goldmedaille, die Sie 2021 in Tokio geholt haben?

Zverev: Vor allem auch wegen Tokio ist Paris ein Riesenziel für mich. Dort möglicherweise der Fahnenträger zu sein, das wäre etwas Besonderes. In Paris dabei zu sein, wieder um Gold mitzuspielen, das ist ein großer Traum, der hoffentlich für mich in Erfüllung geht.

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