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Alexander Zverev rastet aus und schlägt mit Schläger auf Schiedsrichterstuhl ein - Disqualifikation in Acapulco

Robert Bauer

Update 24/02/2022 um 08:33 GMT+1 Uhr

Alexander Zverev ist beim ATP-Turnier von Acapulco nach einem gewaltigen Ausraster gegen den Schiedsrichter disqualifiziert worden. Nach dem 2:6, 6:4, 6:10 an der Seite von Marcelo Melo (Brasilien) gegen Lloyd Glasspool und Harri Heliövaara (Großbritannien/Finnland) im Doppel schlug Zverev mehrfach mit dem Schläger gegen den Stuhl des Schiedrichters. Die Turnierleitung reagierte umgehend.

Der Zverev-Eklat im Video: Das brachte ihn zum Ausrasten

Zverev schrie den Schiedsrichter nach dem Achtelfinalmatch lautstark an und schlug insgesamt viermal mit seinem Schläger an dessen Stuhl, nur knapp an den Füßen vorbei.
Die Zuschauer quittierten die Aktion des 24-Jährigen, der seinen zertrümmerten Schläger im Anschluss an einen Jungen verschenkte, mit lautstarken Pfiffen.
Der Ausgangspunkt für Zverevs Ausraster war ein Schlag von Glasspool im Match-Tiebreak des dritten Satzes beim Stand von 6:8 aus Sicht des deutsch-brasilianischen Doppels, den der Hamburger und sein Partner Melo im Aus gesehen hatten. Offenbar ertönte dabei auch ein Ausruf des Linienrichters.
Stuhlschiedsrichter Alessandro Germani (Italien) hatte den Ball jedoch auf der Linie gesehen, sprach den Punkt also Glasspool/Heliövaara zum 9:6 zu - gleichbedeutend mit drei Matchbällen. Trotz allgemeiner Aufregung blieb der Schiedsrichter bei seiner Entscheidung, woraufhin Zverev die Fassung verlor. Ein "Hawk-Eye" gab es auf dem Platz nicht.

Zverev rastet aus

"Der Ball ist im Aus. Schau, wie weit der Ball im Aus ist! Es ist deine Linie, es ist verdammt nochmal deine Linie! Du verdammter Idiot!", schrie die deutsche Nummer eins wutentbrannt Richtung Schiedsrichter, was ihm eine Verwarnung einbrachte.
Kurz darauf verwandelten Glasspool/Heliövaara ihren ersten Matchball zum Sieg und Zverev ließ seinem Frust freien Lauf. Nach dem Handshake am Netz stürmte der Deutsche auf den Schiedrichterstuhl zu und schlug dreimal mit seinem Schläger dagegen.
Bei seinem zweiten Schlag hob der Schiedsrichter seinen Fuß kurz an, weil er befürchtete, getroffen zu werden. Zverev setzte sich kurz, fuhr dann aber mit Schimpftiraden gegen den Schiedsrichter fort. Es folgte ein vierter Schlag gegen den Stuhl, ehe sich der Schiedsrichter eiligen Schrittes entfernte.

Zverev vom Turnier in Acapulco ausgeschlossen

Die Verantwortlichen reagierten prompt und schlossen Zverev wegen "unsportlichen Verhaltens" vom Turnier in Acapulco aus, wo er es im Einzel nach einem dramatischen Sieg gegen Jenson Brooksby (USA) aus rein sportlicher Sicht in die Runde der letzten 16 geschafft hatte.
Achtelfinal-Gegner Peter Gojowczyk (München) ist damit kampflos eine Runde weiter, er trifft im Viertelfinale auf John Isner (USA) oder Cameron Norrie (Großbritannien).
Nach einer offensichtlich kurzen Nacht entschuldigte sich Zverev via Instagram. "Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich mein Verhalten während und nach dem gestrigen Doppel bereue", schrieb er in einem Storypost auf Englisch und Deutsch.
Er habe sich "privat beim Stuhlschiedsrichter entschuldigt, weil mein Ausbruch ihm gegenüber falsch und inakzeptabel war, und ich bin nur von mir selbst enttäuscht. Es hätte einfach nicht passieren dürfen und es gibt keine Entschuldigung. Ich möchte mich auch bei meinen Fans, dem Turnier und dem Sport, den ich liebe, entschuldigen."

Zverev entschuldigt sich via Instagram

Er gebe immer alles auf dem Platz - "gestern war es eindeutig zu viel". Er werde nun "die kommenden Tage nutzen, um über meine Taten nachzudenken und wie ich sicherstellen kann, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Es tut mir leid, dass ich Euch enttäuscht habe."
Zverevs Sponsor adidas kündigte dennoch an, mit ihm über den Ausraster zu sprechen. "Grundsätzlich distanzieren wir uns von respektlosem, unsportlichem Verhalten und erwarten von unseren Partner und Partnerinnen die gleiche Haltung", teilte adidas-Sprecher Oliver Brüggen dem "SID" mit.
In der jüngeren Vergangenheit hatte Zverev immer wieder betont, dass das Event in Acapulco (Mexiko) sein Lieblingsturnier sei. Der 24-Jährige war im Einzel als Titelverteidiger angetreten.
Das Zverev-Statement nach seinem Ausraster in Acapulco im Wortlaut // Quelle: instagram.com/alexzverev123

Ex-Profi Meligeni schießt gegen Zverev

Der ehemalige Tennisprofi Fernando Meligeni nahm den Eklat in Acapulco als Anlass, um nicht nur Zverev im Einzelnen, sondern die neue Tennis-Generation im Allgemeinen zu kritisieren.
"Das ist absolut respektlos. Es ist völlig außer Kontrolle geraten. Heute hat Zverev alle Grenzen überschritten. Die Szene ist nicht nur schrecklich, sondern zeigt auch, was aus der Tour geworden ist", schrieb der 50-Jährige bei Instagram.
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