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Justine Henin exklusiv zum Zwist zwischen Zverev und Medvedev: "Vielleicht mögen die beiden das"

Pascal Steinmann

Update 15/04/2023 um 18:13 GMT+2 Uhr

Eurosport-Expertin Justine Henin hat im Interview mit Laura Robson Stellung zum Schlagabtausch zwischen Alexander Zverev und Daniil Medvedev bezogen und den Russen in Schutz genommen. Sein Verhalten im Achtelfinale beim Masters in Monte-Carlo, das dem Olympiasieger sauer aufgestoßen war und damit den Streit ausgelöst hatte, sei "nicht so schlimm" gewesen, so die siebenmalige Grand-Slam-Siegerin.

Henin zu Zverev-Streit: Medvedev mag die Bösewicht-Rolle

Zverev hatte in einem Interview mit "Sky" nach dem Aufeinandertreffen gegen den Weltranglistenfünften geschimpft: "Ich nehme Fairness und Sportsmanship sehr, sehr ernst. Davon hat er leider nichts." Medvedev konterte die Aussagen des 25-Jährigen am Freitag. Zverev "lebe in seiner eigenen Welt" und müsse "selbst in den Spiegel schauen".
Dass die beiden Topspieler im Fürstentum nicht mit-, sondern mithilfe der Medien lediglich übereinander gesprochen hatten, sei ein eindeutiges Zeichen der gegenseitigen Abneigung. "Es sieht aus, als gäbe es eine Geschichte zwischen den Beiden. Es wäre das Beste, wenn sie miteinander sprechen und es beiseite zu räumen", meinte Eurosport-Expertin Henin: "Aber vielleicht mögen sie es auch."
Aufmerksamkeit erzeugte der Zwist in Monaco allemal. "Alle sprechen über die Geschichte", berichtete die Belgierin aus Monte-Carlo.
Medvedev, da waren sich Henin und Robson in ihrem Gespräch jedenfalls einig, gefalle die Rolle des Bösewichts ohne Zweifel. "Er mag es, mit dem Gegner zu spielen, auch gegen den Umpire, besonders gegen die Menge, gegen sich selbst", sagte die Belgierin und räumte ein, manchmal nicht einverstanden mit den Aktionen des US-Open-Champions von 2021 zu sein, sprach im Besonderen auf seine Verbalattacke gegen Schiedsrichter Jaume Campistol in Melbourne 2022 an.

Erinnerung an Zverev-Ausbruch

"Aber was ich mag, ist: Er ist ehrlich: Er wird immer dazu stehen, sagen, es war falsch, die Lehren ziehen und es nächstes Mal besser machen."
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Daniil Medvedev keilte gegen Alexander Zverev zurück

Fotocredit: Getty Images

Gleichzeitig erinnerte Robson daran, dass sich auch Zverev in der Vergangenheit Verfehlungen erlaubt hatte. Die Australierin, die bei den Olympischen Spielen 2012 in London an der Seite von Andy Murray die Sibermedaille im Mixed-Wettbewerb für Großbritannien errang, erinnerte an das ATP-Turnier in Mexiko im März 2022, als der Hamburger auf den Schiedsrichterstuhl einschlug.
"Lasst uns nicht vergessen, dass Zverev in Acapulco disqualifiziert wurde. Vielleicht muss er tatsächlich in den Spiegel schauen", machte Robson deutlich.
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Matchbälle vergeben! Zverev verliert Marathon gegen Medvedev

Henin zeigt Verständnis

Zwar müsse Zverev sich in der Tat auch selbst in die Pflicht nehmen, bestätigte Henin. Nichtsdestotrotz brachte sie auch Verständnis für die aufgeheizte Stimmung auf. "Wir alle waren nicht perfekt auf dem Court", gestand die einstige Weltranglistenerste, doch gerade mit dem Aufkommen von Social Media habe sich der Druck auf die Spieler weiter erhöht.
"Es ist keine Entschuldigung, aber es ist Teil der Erklärung", sagte Henin im Eurosport-Interview mit Robson.
Dennoch dürfte das nächste Duell nach dem scharfen Zwist der beiden mehrfachen Major-Gewinner eine Menge Brisanz bergen. "Das nächste Match ist ein Must-Watch", freute sich Robson und scherzte: "Ich hole mein Popcorn."
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Medvedev kontert Zverev: "Schau in den Spiegel"

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