Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Félix Auger-Aliassime auf steinigem Weg zurück zu alter Klasse und in Richtung Weltspitze - langer Atem gefragt

Tobias Laure

Update 18/04/2024 um 11:55 GMT+2 Uhr

Félix Auger-Aliassime war vor eineinhalb Jahren auf dem Sprung in die Top fünf der Tennis-Weltrangliste, der junge Kanadier galt als einer der kommenden Spieler für die Weltspitze. Daraus ist (vorerst) nichts geworden. Auch, weil er verletzungsbedingt ein "furchtbares Jahr" hinter sich habe, wie Auger-Aliassime bei Eurosport.de sagt. An seinen ambitionierten Plänen hält er aber fest.

Rekord-Match - die Highlights zum Sieg von Auger-Aliassime

Ein Rekord? Félix Auger-Aliassime wirkt ziemlich überrascht, als er im Gespräch mit Eurosport.de erfährt, dass sein Auftaktmatch beim ATP-Wettbewerb in München gegen Maximilian Marterer das längste der Turniergeschichte war.
Drei Stunden und 24 Minuten stand der Kanadier beim 6:7 (5:7), 7:6 (8:6), 7:6 (7:3)-Erfolg gegen die Nummer 101 der Welt auf dem Platz - und wehrte bei nasskalten und windigen Bedingungen einen Matchball ab.
Eine Partie, die sinnbildlich steht für den steinigen Weg, den der 23-Jährige zurück in die Weltspitze beschreitet. "Ich bin mental stabil geblieben, auch wenn es frustrierende Momente in der Partie gab. Physisch habe ich das gut gepackt, das war überzeugend", zog Auger-Aliassime im Gespräch mit Eurosport.de ein positives Fazit seines ersten Karriere-Matches in München.
Es sei "ein guter Test" gewesen, so Auger-Aliassime, der auf einen Aufwind hofft. Bis dato verläuft die Saison für den mittlerweile Weltranglisten-34. nämlich eher unerfreulich. Der Kanadier, der mit Problemen im linken Knie ins Jahr startete, hat neun seiner bisherigen 19 Matches verloren, auf eine Finalteilnahme wartet er 2024 noch.

Auger-Aliassime - alles schien möglich

In München soll es nun klappen mit dem Turnaround, auch wenn der nasse Sand und die Wetterkapriolen mit viel Regen und Temperaturen im einstelligen Bereich alles andere als gute Voraussetzungen darstellen.
Wobei: Mit dem Geläuf hat Auger-Aliassime kein Problem, im Gegenteil. "Ich mag Sand und die Art, wie man sich darauf bewegen muss. Ich habe früher sehr viel auf diesem Belag gespielt und auch auf der ATP Tour mein erstes Finale auf Sand erreicht", erinnert Auger-Aliassime an die Endspielteilnahme im Jahr 2019 in Rio de Janeiro (3:6, 5:7 gegen den Serben Laslo Djere).
picture

Félix Auger-Aliassime beim ATP-Turnier in München

Fotocredit: Getty Images

Es ist schon eine Weile her, da klopfte Félix Auger-Aliassime sogar an die Tür zur Top 5 der Weltrangliste. Im November 2022 wurde der Kanadier auf Rang sechs im ATP-Ranking geführt, im Jahr zuvor hatte er mit gerade einmal 21 schon im Halbfinale der US Open gestanden. Auger-Aliassime, so schien es, war kurz vor dem Durchbruch. Ein künftiger Grand-Slam-Sieger, eine potenzielle Nummer eins der Zukunft.

Auger-Aliassime: "Ein paar Monate kein Match gewonnen"

Es kam anders. 2023 schied der Mann aus Montréal bei drei von vier Grand-Slam-Wettbewerben in der 1. Runde aus, Probleme in der Schulter und im linken Knie machten eine konstante Leistungssteigerung zunichte. "Das vergangene Jahr war aufgrund meiner Verletzungen furchtbar. Es gab ein paar Monate, in denen ich nicht ein Match gewonnen habe. Zum Glück konnte ich zum Ende hin mein Jahr retten, in Basel einen Titel holen und mein Ranking einigermaßen halten", sagt Auger-Aliassime, der in der Schweiz seinen Titel von 2022 verteidigte.
Dennoch musste er mit ansehen, wie jüngere Talente wie Jannik Sinner, Carlos Alcaraz und Holger Rune vorbeizogen. Inzwischen hat der Kanadier 33 Spieler in der Weltrangliste vor sich und steht nun vor der Aufgabe, auf Sand die Wende einzuleiten.
Eigentlich ist der Nordamerikaner auf Hartplatz, seinem Lieblingsbelag, stärker. Alle bisherigen sechs Turniersiege auf der ATP Tour hat er auf diesem Belag eingefahren. Dafür holte er drei seiner vier Titel auf der zweitklassigen Challenger Tour auf Sand.

Auger-Aliassime: "Wenn ich daran anknüpfe ..."

Der Start in die Sandplatzsaison aber verlief auch nicht gerade nach Wunsch. Beim Masters in Monte Carlo war bereits nach dem zweiten Match Schluss, Auger-Aliassime unterlag dem Italiener Lorenzo Sonego glatt (4:6, 5:7).
In München geht es nun darum, möglichst gut zu punkten, um sich im Ranking für die French Open (ab 26. Mail live im TV bei Eurosport 1 und on-demand bei discovery+) zu verbessern - nur die besten 32 sind bei Grand Slams bekanntlich gesetzt. Nach seinem Krimi zum Auftakt trifft er am Donnerstag im Achtelfinale auf den Japaner Taro Daniel (Livescoring).
Im Grunde träumt Auger-Aliassime davon, einen ähnlichen Lauf wie 2022 hinzulegen. Da stand er bei den Masters von Madrid und Rom im Viertelfinale, bei den French Open im Achtelfinale. "Wenn ich daran anknüpfe, kann ich ein guter Allrounder sein", sagt der 23-Jährige bei Eurosport.de.
"Um mich zu verbessern, habe ich jetzt zwei Möglichkeiten: Ich gewinne ein großes Turnier wie ein Masters und klettere schnell im Ranking. Oder ich gehe langsam Schritt für Schritt und kämpfe mich in vielen Wettbewerben weit vor", blickt Auger-Aliassime voraus. Wie immer es auch laufe, er peile wieder einen Platz in den Top 10 an: "Mein Ziel ist es, dorthin zurückzukehren und mich dort zu halten."
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Zverevs Mission: Zwei Dinge brennen auf der Seele

picture

Zverev macht kurzen Prozess mit Auger-Aliassime


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung