Hallo und herzlich willkommen. Frederic von Moers begrüßt euch zum Match zwischen Daniil Medvedev und Stefanos Tsitsipas bei den ATP Tour Finals in London. Geplanter Start ist um 15:00 Uhr.

Frederic von Moers verabschiedet sich damit für heute von euch. Aber nicht ohne euch darauf hinzuweisen, dass es hier heute Abend auch einen Liveticker zum Spiel zwischen Alexander Zverev und Rafael Nadal gibt. Gegen 21:00 Uhr dürfte es anfangen, das hängt aber auch von der Dauer des vorher stattfindenden Doppels statt. Auf Wiedersehen!

Aber der Grieche ist in Topform heute und lässt sich nicht beeindrucken. Er dreht das Spiel mit aller Ruhe und verwandelt den ersten Matchball direkt zu seinen Gunsten. Nach einem Netzroller von Medvedev, den er gerade noch erwischen konnte und einem anschließenden Lob-Versuch seines Gegners, den er mit einem Schmetterschlag pariert, holt der Grieche seinen ersten Sieg auf der ATP-Tour gegen Weltranglisten-Vierten.

Doch es wird nochmal spannend! Mit 15:30 aus Sicht von Tsitsipas geht es zunächst in das vermeintlich letzte Spiel.

Auch bei gegnerischem Aufschlag wird er nun stärker und geht das zweite Mal in Folge in den Einstand. Dort gibt es erneut eine Breakchance für den Athener, weil Medvedev einen Ball am Netz absichtlich passieren lässt, der jedoch eindeutig im Feld landet. Die Möglichkeit lässt sich der Grieche nun nicht mehr nehmen und holt sich das erste Break des Spiels. Er schlägt jetzt zum Matchgewinn auf.

Doch auch im nächsten Spiel bestimmt der Servierende direkt klar das Tempo. Tsitsipas hatte nach dem ersten Satz nur 58 % erste Aufschläge im Feld, dennoch schafft es Medvedev nur vereinzelt das Spiel auszukontern. Beim Stand von 15:40 holt der Russe seinen überhaupt ersten Return-Punkt in dem gesamten Match, doch auch das reicht nicht für den Spielgewinn. Sein Gegner ist bisher noch ohne Punktverlust am Netz in dieser Partie, was er auch im entscheidenden Ballwechsel nutzt.

Tsitsipas weiß sich nun gegen das starke Aufschlagspiel des Russen zu wehren und so geht das darauffolgende Game ebenfalls in den Einstand. Die beiden Breakchancen des 21-Jährigen kann Medvedev vereiteln, indem er ihn jeweils überhaupt nicht in den Ballwechsel hineinkommen lässt. Mit einem exakten Ball auf die Grundlinie und einem darauffolgenden Ass zieht der US-Open-Finalist seinen Kopf gerade noch so aus der Schlinge und holt sich auch dieses Aufschlagspiel.

Medvedev dreht nun auf und sieht seine Chance auf ein Break. Aber ein unsauberer Ball kostet dem Russen die Chance. Doch sein griechischer Kontrahent wirkt nun unsicherer, er holt mit einem Ball ins Netz den 23-Jährigen wieder ins Match. Es geht im Einstand nun hin und her, Tsitsipas geht in Führung, Medvedev gleicht aus. Der Gewinner von Marseille holt sich wiederum den Vorteil und entscheidet mit einem gezielten Aufschlag das Spiel für sich.

Es geht weiter wie gehabt: Kaum bis gar keine Schwächen beim Servieren ist die Devise in diesem Match. Tsitsipas bringt einen festen Aufschlag nach außen, Medvedev kann erstaunlicherweise einen anspruchsvollen Return über das Netz bringen, welchen der Grieche aus dem Lauf mit einem Volley-Stopp kontert. Doch der Moskauer Youngster bleibt seiner Linie ebenfalls treu und zieht sein Spiel auch eiskalt durch. Tsitsipas versucht sich zu wehren, doch zweimal hat er bei Smash-Bällen keine Chance. Das Spiel endet mit einem Schlag ins Netz des 21-Jährigen, der den Aufschläger nach Spielen wieder in Front bringt.

Auch wenn er im vorherigen Spiel noch mit einem blauen Auge davon kam, muss sich der 21-Jährige den mächtigen Services seines Gegenspielers erneut beugen.

Tsitsipas hat Schwierigkeiten beim eigenen Service und rutscht bei einem Sprint ans Netz sogar gefährlich aus. Verletzt hat er sich glücklicherweise nicht und den Punktgewinn konnte er sich auch sichern.

Medvedev kommt mit Wut im Bauch in den zweiten Satz und serviert noch härter als zuvor. Tsitsipas ist merkbar überfordert und schafft kaum einen ernstzunehmenden Return. Mit einem perfekten Ass über die Innenseite liegt der Rekordsieger nach Matches 2019 erstmals in dieser Partie in einem Satz vorne.

Der beste Punkt in diesem ersten Satz ist ein langer Ballwechsel, den Medvedev schon dominierte, aber sein Gegner kontert einen Crossball am Netz mit einem unerreichbaren Volley auf die Linie, die Challenge des Russen ändert nichts an dem Rückstand. Der Sieger des Next Gen Finals im vergangenen Jahr profitiert anschließend von einem zu kurzen Ball Medvedevs ins Netz, der ihm den Satzgewinn beschert.

Dem Sieger vom Masters in Shanghai scheint die kurze Pause jedoch geholfen zu haben, denn er gleicht mit 5:5 aus.

Tsitsipas kommt sehr druckvoll rein und geht mit einer 4:2-Führung bei Aufschlag Medvedev in den Seitenwechsel.

Es ist schwer beeindruckend, wie souverän die beiden Kontrahenten bei eigenem Aufschlag agieren. Der Rückschläger bekommt kaum Möglichkeiten das Spiel zu bestimmen. So auch in Spiel Nummer zwölf, das Medvedev fast schon selbstverständlich für sich entscheidet. Nach einem Duell am Netz, das der Russe gewinnt, zwingt er sein Gegenüber durch einen Kick-Aufschalg zum entscheidenden Fehler. Es geht in den Tiebreak!

Tstsipas scheint sich im anschließenden Spiel selbst ein Break zu erarbeiten, doch beim Stand von 30:30 zehrt ein langer Ballwechsel an den Kräften des Griechen und er schlägt eine einfache Vorhand in das Netz. Beim darauffolgenden Punkt bekommt er schwer Zugriff und spielt zum Abschluss einen Longline-Ball knapp ins Seitenaus.

Doch der Weltranglistensechste hat endgültig seinen Aufschlag-Rhytmus gefunden und lässt Medvedev absolut keine Breakchance.

Der Russe ist mittlerweile wahnsinnig sicher bei eigenem Service und geht direkt wieder 40:0 in Führung. Wenn er nicht durch Asse oder Winner punktet, bestimmt er trotzdem das Spiel. Tsitsipas bäumt sich mit einem schönen Stoppball, doch Medvedev holt sich im nächsten Ballwechsel ganz souverän den Punkt.

Beim Stand von 0:15 setzt Tsitsipas seinen Service gekonnt nach außen und öffnet somit das gesamte Feld, um daraufhin locker auszugleichen. Beim nächsten Punkt schlägt Medvedev seinen Return weit ins seitliche Aus. Der 23-Jährige kann zwar wieder ausgleichen, doch versucht anschließend mit einem Stopp nach einem Halbvolley seinen Gegner auszuspielen, der ist aber schnell am Netz und bringt sich mit einem harten und vor allem platzierten Schlag in Front. Doch Medvedev steckt nicht auf und kämpft sich in den Einstand, bei dem der Shootingstar des Jahres 2019 jedoch keine Chance hat.

Medvedev jagt sein Gegenüber bei eigenem Service über den Platz und gleicht beim Stand von 40:0 mit einem wunderbar gesetzten Passierschlag wieder aus.