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Daniil Medvedev sorgt für Skandal im Halbfinale und beleidigt Stuhlschiedsrichter Jaume Campistol schwer

Tobias Laure

Update 28/01/2022 um 15:20 GMT+1 Uhr

Daniil Medvedev hat während seines Halbfinals gegen Stefanos Tsitsipas für einen Eklat gesorgt. Beim Stand von 4:5 im zweiten Satz schrie der Weltranglistenzweite Stuhlschiedsrichter Jaume Campistol an und beleidigte ihn schwer. "Bist du dumm, bist du verrückt?! Sein Vater kann bei jedem Punkt reinreden", keifte Medvedev und wurde von Sekunde zu Sekunde lauter.

"Bist du dumm?!" Medvedev verliert komplett die Fassung

Eurosport-Experte Boris Becker fällte ein klares Urteil, nachdem er die Szene gesehen hatte. "So kann man nicht mit anderen Menschen sprechen", stellte der zweifache Australian-Open-Champion klar.
Weshalb Daniil Medvedev dermaßen austickte, liegt auf der Hand: Zum einen, argwöhnte der Russe, habe Apostolos Tsitsipas, Vater von Stefanos Tsitsipas, unerlaubtes Coaching betrieben. Zum anderen hatte Medvedev sein Aufschlagspiel zum 4:5 verloren.
Zu viel für das Nervenkostüm des 25-Jährigen.
Medvedev bedachte den Unparteiischen mit einer obszönen Geste, wofür er eine Verwarnung kassierte.
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"Bist du dumm?!" Medvedev verliert komplett die Fassung

Dann brüllte er Stuhlschiedsrichter Jaume Campistol an. "Bist du verrückt? Sein Vater spricht bei jedem Punkt rein. Bist du dumm? Wirst du jetzt meine Frage beantworten?", schrie Medvedev.

Medvedev giftet: "Mein Gott, du bist so schlecht"

"Mein Gott, du bist so schlecht. Wie kannst du im Halbfinale eines Grand Slam so schlecht sein? Schau mich an, ich rede mit dir", tobte der Tennisstar.
Dafür kassierte der US-Open-Champion allerdings keine weitere Verwarnung.
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Halbfinale: Medvedev tobt und stoppt Tsitsipas - Highlights

Die einstige Top-Ten-Spielerin Barbara Schett, die für Eurosport in der Rod Laver Aena dabei war, beobachtete das Geschehen aus nächster Nähe.

Schett aus der Rod Laver Arena: "Es ging voll ab"

"Medvedev hat dem Schiedsrichter erklärt, dass Apostolos Tsitsipas seinen Sohn coacht, immer wieder reinruft und keine Verwarnung kassiert. Meiner Meinung nach muss Campistol den Vater jetzt genau im Auge behalten, denn wenn es sich um Coaching handelt, ist Tsitsipas zu verwarnen", so die 45-Jährige.
Der Vorfall beim Seitenwechsel sei "unglaublich" gewesen.
"Medvedev hat Campistol erst mit einer Obszönität bedacht und dann beim Schiedsrichter nachgefragt. Der hat ihm das Ganze erklärt, woraufhin Medvedev ihm noch einmal gesagt hat, dass der Vater immer wieder coacht. Dann wurde es sehr emotional. Das hat sich auf das Publikum übertragen, das lauter und lauter wurde. Es herrschte eine wahnsinnige Energie - es ging voll ab", berichtete Schett.

Tsitsipas bleibt cool - und holt Satz zwei

Becker zeigte sich indes "überrascht, dass der Schiedsrichter da so ruhig geblieben ist. Ich denke, da spielte bei Daniil der Frust über das verlorene Aufschlagspiel mit rein", so die Tennis-Legende. "Es war allerdings in der Szene eine schwache Vorstellung des Schiedsrichters."
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"Emotionalstes Match des Turniers!" Tsitsipas schlägt zurück

Tsitsipas wiederum blieb cool, mischte sich nicht ein - und holte sich kurz darauf den zweiten Satz mit 6:4.
Zu Beginn des vierten Satzes war es dann aber so weit: Schiedsrichter Campistol sprach eine Verwarnung wegen unerlaubten Coachings gegen Tsitsipas aus. Aus Sicht von Becker nachvollziehbar. "Daniil hat einen wunden Punkt getroffen. Tsitsipas wird seit Jahren von seinem Vater gecoacht, das ist kein Geheimnis."

Medvedev siegt und entschuldigt sich beim Schiedsrichter

Am Ende jubelte Medvedev. Der Russe demonstrierte einmal mehr seine Fähigkeit, sich auch von emotionalen Zwischenfällen nicht aus dem Rhythmus bringen zu lassen, und gewann das Match mit 7:6 (7:5), 4:6, 6:4 und 6:1.
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Becker analysiert Eklat: "Medvedev hat wunden Punkt getroffen"

Überdies entschuldigte er sich bei Schiedsrichter Campistol und gab im On-Court-Interview mit Tennis-Ikone Jim Courier zu: "Was ich da gemacht habe, war ein großer Fehler."

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"Jetzt wird's Weltklasse!" Tsitsipas kontert Medvedev aus

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