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Australian Open 2023: Djokovic gewinnt Halbfinale gegen Paul - Finale um Nummer eins der Welt

Florian Bogner

Update 27/01/2023 um 13:56 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic hat bei den Australian Open zum zehnten Mal das Endspiel erreicht. Nach dem klaren 7:5, 6:1, 6:2 gegen Tommy Paul im Halbfinale greift der Serbe nach seinem zehnten Titel in Melbourne und seinem 22. Grand-Slam-Sieg insgesamt, mit dem er mit Rafael Nadal gleichziehen würde. Im Endspiel gegen Stefanos Tsitsipas geht es zudem um die Führung in der Weltrangliste.

Halbfinale: Djokovic lässt Paul keine Chance - Highlights

Novak Djokovic (Serbien/Nr. 4) ließ im Halbfinale gegen den US-Amerikaner Tommy Paul nichts anbrennen, nur im ersten Satz wackelte er nach 5:1-Führung kurz. Oberschenkelbeschwerden, die ihn die erste Turnierwoche begleitet hatten, waren trotz Bandage am linken Bein wie in den vorangegangenen Runden nicht zu erkennen.
Im Finale kommt es nun am Sonntag ab 9:30 Uhr (live bei Eurosport und discovery+) zum Showdown mit Stefanos Tsitsipas (Griechenland/Nr. 3), der ebenfalls mit einem Turniersieg aus eigener Kraft die Nummer eins der Welt werden kann. Tsitsipas bezwang den Russen Karen Khachanov.
Einer der beiden wird den verletzten Carlos Alcaraz definitiv an der Spitze der Weltrangliste ablösen. "Ich bin froh, dass ich noch genug Sprit in meinen Beinen habe, um auf diesem Level zu spielen", sagte Djokovic nach seinem Halbfinalsieg: "Ich bin einfach extrem dankbar."
Der Serbe feierte seinen 27. Erfolg bei dem Major in Folge und übertraf Andre Agassi (USA), mit dem er bislang gleichauf war. Gewinnt Djokovic auch das Endspiel, wäre es sein zehnter Erfolg in Melbourne und sein 22. Grand-Slam-Sieg insgesamt - damit wäre Nadals Rekordmarke eingestellt.

Djokovic vor dem zehnten Titel?

"Ich habe eine lebhafte Vorstellungskraft, aber das habe ich mir nicht ausgemalt", sagte Djokovic, als er auf den Tag 15 Jahre nach seinem ersten Triumph in Melbourne zum zehnten Mal ins Finale der Australian Open eingezogen war.
Der 35 Jahre alte Djokovic hat in Melbourne bereits 2008, 2011, 2012, 2013, 2015, 2016, 2019, 2020 und 2021 gewonnen. 2022 wurde er kurz vor Turnierbeginn des Landes verwiesen. Er ist deshalb seit dem Achtelfinale 2018 (6:7, 5:7, 3:6 gegen Hyeon Chung) bei den Australian Open unbesiegt.
Neben den Australian Open hatte Djokovic 2022 auch die US Open verpasst.

Becker lobt Paul

Paul hatte zuvor nie ein Halbfinale über 250er-Turnier-Level erreicht und war der erste US-Amerikaner in der Vorschlussrunde von Melbourne seit Andy Roddick 2009, bekam aber ein großes Lob von Eurosport-Experte Boris Becker.
"Paul hat alle sportlichen Fähigkeiten; von der Grundlinie, guter Aufschlag, gute Vorhand, gute Beinarbeit, auch am Netz zuhause", sagte der sechsmalige Grand-Slam-Sieger: "Er wird noch höher steigen in der Weltrangliste. Das war nicht sein letztes Halbfinale."
In der neuen Weltrangliste wird der 25-Jährige auf seinem Karrierehoch von Rang 19 geführt werden. Vor dem Turnier hatte er auf Platz 35 gestanden. "So deutlich zu verlieren, war ziemlich doof", sagte er nach der Partie: "Er hat mich meinen Matchplan überhaupt nicht durchziehen lassen."
Djokovic habe im ersten direkten Duell der beiden "unglaublich" gespielt, musste der US-Amerikaner neidlos anerkennen.
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Im Halbfinale: Djokovic diskutiert mit Stuhlschiedsrichter

Djokovic behält die Kontrolle

Gegen den Altmeister konnte der US-Amerikaner aber im Halbfinale nur im ersten Satz mithalten, als er von 1:5 auf 5:5 stellte. "Ich hätte den Satz früher gewinnen müssen, aber ich muss auch Tommy Paul Respekt zollen. Er hat sich toll zurückgekämpft", meinte Djokovic bei Eurosport anerkennend.
Paul präsentierte sich zumindest phasenweise als unbequemer Gegner. "Ich wusste, dass er einer der schnellsten Spieler auf der Tour ist. Ich habe erwartet, dass er sehr viele Bälle zurückspielen wird", sagte Djokovic, der jedoch sehr bedacht und dosiert spielte und lieber Paul die Fehler machen ließ.
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Djokovic makellos: Erst Vogeldreck, dann Paul geputzt

Djokovic hat Respekt vor Tsitsipas

Im Endspiel wird der Serbe wohl eine ähnliche Devise an den Tag legen. "Die Erfahrung hilft mir und auch der Fakt, dass ich hier noch nie ein Finale verloren habe", meinte er.
Djokovic liegt in direkten Duellen mit Tsitsipas 10:2 in Front - zuletzt gewann er neunmal in Serie. Das bislang einzige Grand-Slam-Finale des Griechen hatte Djokovic 2021 bei den French Open nach 0:2-Satzrückstand noch gedreht. In Melbourne gewann Djokovic alle seine neun Endspiele. Insgesamt steht er zum 33. Mal in einem Major-Finale.
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Glatt in drei Sätzen: Djokovic verwandelt Matchball gegen Paul

"Gegen ihn ist es nie leicht", sagte Djokovic aber. "Ich respektiere ihn sehr. Für mich ist er einer der interessantesten Spieler auf der Tour. Der Bessere soll gewinnen."
Für Becker ist es das "Traumfinale" der diesjährigen Open. "Wenn es um die Nummer eins geht in einem Grand-Slam-Finale, ist es das Ultimative", sagte er: "Es wird so oder so Tennis-Geschichte geschrieben." Verliert Djokovic, bleibt ihm erstmal nur Platz drei im World Ranking.
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Djokovic nach Finaleinzug glücklich: "Das bedeutet mir alles"

Djokovic-Vater nicht im Stadion

Vor der Partie gegen Paul hatte der einstige Weltranglistenerste Djokovic die Unruhe um seinen Vater verkraften müssen. Srdjan Djokovic war nach dem Halbfinaleinzug seines Sohnes in Melbourne mit Personen gefilmt worden, die eine russische Flagge und prorussische Symbole zur Schau stellten.
Dem Halbfinale blieb Srdjan Djokovic deshalb nach kurzfristiger Ankündigung fern. "Ich bin nur hier, um meinen Sohn zu unterstützen. Ich hatte nicht die Absicht, solche Schlagzeilen oder Störungen zu verursachen", schrieb Srdjan Djokovic.
Djokovic senior gab an, dass er nach dem Halbfinalsieg gegen den Russen Andrey Rublev "draußen bei den Fans von Novak" gewesen sei, wie er es nach allen Spielen seines Sohnes getan habe, um zu feiern und Fotos mit Fans zu machen.
"Ich hatte nicht die Absicht, in diese Sache verwickelt zu werden", hieß es in dem Statement zu den vieldiskutierten Bildern, die in Sozialen Medien kursierten. Seine Familie habe "die Schrecken von Krieg miterlebt, und wir wünschen uns nur Frieden", teilte Srdjan Djokovic mit.
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(mit SID)
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