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French Open 2024 in Paris - Alexander Zverev durch Fehlentscheidung im Finale gegen Carlos Alcaraz benachteiligt

Christoph Niederkofler

Update 09/06/2024 um 23:33 GMT+2 Uhr

Im French-Open-Finale zwischen Alexander Zverev und Carlos Alcaraz hat eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Renaud Lichtenstein im fünften Satz für Wirbel gesorgt. Beim Stand von 1:2 und 40:15 hatte Zverev zwei Breakbälle. Alcaraz musste über den zweiten Aufschlag gehen, den er ins Aus schlug, wie das Hawkeye später zeigte. Lichtenstein gab den Ball aber gut - mit fatalen Folgen für Zverev.

Bitter! Fehlentscheidung kostet Zverev Break im Fünften

Alexander Zverev reagierte auf der Pressekonferenz nach dem verlorenen Finale fair auf die Aufregerszene aus dem fünften Satz.
"Es ist frustrierend, aber es ist, wie es ist. Schiedsrichter machen Fehler. Sie sind eben auch Menschen. Aber natürlich wünscht man sich in einer solchen Situation, dass es keine Fehler gibt", erklärte der 27-Jährige.
"Man kann da nichts machen. Das ist das Problem hier in Paris: Die Linien sind nicht aus Plastik, sondern aus Beton und dann bestrichen. Wenn man die Linien fegt, macht man die Linien sauber, aber auch die paar Zentimeter neben den Linien. Wenn dann der Aufschlag kommt, hast du keinen Abstand und man denkt, der Abdruck ist breiter als er es wirklich war", erklärte Mischa Zverev im Gespräch mit Eurosport.
So komme es, dass "solche Fehler passieren und man Bälle gut gibt, die nicht drin waren. Das ist Pech, menschliches Versagen vom Schiedsrichter vielleicht ein ganz kleines bisschen, aber das gehört auch dazu", so der Ex-Profi.
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Mischa Zverev zum Schiedsrichter-Fauxpas: "Das ist Pech"

Normalerweise wäre bei der Aufklärung einer derart strittigen Szene das sogenannte Hawkeye zurate gezogen worden.
Bei den French Open ist das computergestützte System aber nicht im Einsatz, weshalb das Urteil des Stuhlschiedsrichters auf dem Court entscheidet. So war es auch in diesem Fall.
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Zverev reagiert auf Fehlentscheidung: "Frustrierend, aber ..."

Alcaraz hatte seinen zweiten Aufschlag um Millimeter neben die Linie und damit ins Aus serviert. Klar wurde dies aber erst, als etwas später die Aufnahmen des Hawkeyes kamen.
Renaud Lichtenstein stand dieses Mittel nicht zur Verfügung, der Franzose musste sich auf sein eigene Wahrnehmung verlassen. Der Referee hatte den Ball knapp im Aus gesehen.

Becker: "Kein Hawkeye - was ist da los?"

Zur großen Verwunderung von Boris Becker, der das Finale als TV-Experte bei Eurosport begleitete, und Kommentator Matthias Stach wurde zunächst aber sogar darauf verzichtet, zumindest die Zuschauer mittels der Videotechnologie über die Szene aufzuklären. Dies war bei ähnlichen Szenen in Roland-Garros bislang usus.
"Überraschenderweise jetzt kein Hawkeye - was ist da los? Das ist gar nicht gut", bemerkte Becker während der Live-Übertragung.
Stach schloss sich dieser Auffassung an und ergänzte: "Dass wir zum ersten Mal bei einem engen Ball keine Wiederholung haben, ist fragwürdig. Auch wenn es nichts an der Entscheidung ändert."

Fehlentscheidung: Zverev doppelt im Nachteil

Die Fehlentscheidung hatte einen sofortigen Einfluss auf die Partie. Immerhin wurde Alcaraz' Aufschlag nicht nur wiederholt, der Spanier bekam sogar zwei neue Aufschläge zugesprochen, "weil man die Szene so wertet, dass Alcaraz aus dem Rhythmus gebracht worden ist", erklärte Stach im Live-Kommentar. Ein zusätzlicher Nachteil für Zverev, wie sich herausstellte.
Alcaraz wehrte die Breakbälle in der Folge ab und stellte letzten Endes auf 3:1 im fünften Satz - zweifelsohne ein Knackpunkt im Endspiel.
Während des fünften Aufschlagspiels wurde die strittige Szene schließlich mittels Hawkeye aufgeklärt und die Fehlentscheidung zulasten Zverevs offenkundig.
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Hawkeye bestätigt: Alcaraz-Aufschlag war im Aus!

"Nicht zu fassen. Das gibt es doch nicht", reagierte Becker auf die eingeblendeten Bilder, die eine Millimeter-Entscheidung offenbarten.
"Schade, dass man das Hawkeye nicht benutzt", fügte Stach an. "Wir würden jetzt von einem Stand von 2:2 sprechen. Ich werfe es dem Schiedsrichter nicht vor, aber dass man das Hawkeye in diesen Zeiten hier noch nicht hat, ist schade."

Alcaraz knackt Zverev im Schlussakt

Mit einem Re-Break in der Tasche hätte Zverev im Finale wohl neues Selbstvertrauen tanken können, nach der Fehlentscheidung gab jedoch Alcaraz zunehmend den Ton an.
Der Spanier schnappte sich wenig später sogar noch ein weiteres Break und verwandelte seinen ersten Matchball.
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Der Matchball: Alcaraz gewinnt in Paris - Zverev bitter enttäuscht

Damit steht der 21-Jährige nun bei drei Grand-Slam-Titeln.
2022 gewann er die US Open, ein Jahr später triumphierte er in Wimbledon.
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Leichte Fehler en masse - Zverev "schenkt" Alcaraz Break im Fünften


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