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French Open 2024: Novak Djokovic gewinnt Achtelfinale gegen Francisco Cerúndolo trotz Knieproblemen in fünf Sätzen

Florian Bogner

Update 03/06/2024 um 23:03 GMT+2 Uhr

Novak Djokovic hat bei den French Open 2024 mit einem irren Kraftakt das Viertelfinale erreicht. Der an Nummer eins gesetzte Titelverteidiger siegte gegen den Argentinier Francisco Cerúndolo 6:1, 5:7, 3:6, 7:5, 6:3. Der 37-Jährige hatte sich zu Beginn des zweiten Satzes das rechte Knie lädiert, musste sich behandeln lassen und sah schon wie der sichere Verlierer aus - dann kam er jedoch zurück.

Achtelfinale: Djokovic übersteht nächsten Fünfsatzfight - Highlights

Nach 4:39 Stunden verwandelte Djokovic seinen ersten Matchball gegen den an Position 23 gesetzten Argentinier.
"Der Sieg ist für euch", sagte er den Pariser Fans auf dem Court Philippe-Chatrier: "Ich habe nach dem vierten Satz wie gegen Musetti irgendwie wieder Energie gefunden."
Die kräftezehrende Drittrundenpartie gegen den Italiener Lorenzo Musetti hatte er erst in der Nacht zu Sonntag um 3:07 Uhr nach fünf Sätzen für sich entschieden, nun musste er wieder über die volle Distanz gehen.
Für den Serben war es der 370. Sieg in einem Grand-Slam-Match - damit löste Djokovic Roger Federer in dieser Kategorie als Rekordhalter ab. "Das ist nicht von dieser Welt, das muss man sagen über Novak Djokovic", meinte Eurosport-Experte Boris Becker anerkennend: "Nach dem dritten Satz sah er aus wie der sichere Verlierer."
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370. Grand-Slam-Sieg für Djokovic - der Matchball gegen Cerúndolo

Djokovic beschwert sich beim Supervisor

Zuvor gab es eine emotionale Achterbahnfahrt. Nach seiner Verletzung am rechten Knie ließ Djokovic Mitte des zweiten Satzes den Supervisor kommen, um sich über die Platzbeschaffenheit zu beschweren.
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Knieprobleme gegen Cerúndolo: Djokovic steigt bei French Open aus

Die Nummer eins der Welt verlangte, den Platz während des Matches öfter abzuziehen, das wurde ihm aber verwehrt.
"Warum ist das so ein großes Problem? Ich habe mein Knie kaputt gemacht, weil ich bei schnellen Bewegungen die ganze Zeit ausrutsche. Ich will doch nur, dass nach jedem zweiten Seitenwechsel der Platz abgezogen wird, das ist alles", schimpfte der Serbe.
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Extrawurst für Nummer eins? Djokovic lässt Supervisor kommen

Djokovic sieht wie der Verlierer aus

Der Supervisor entgegnete, dass die Platzverhältnisse laut der Platzwarte in Ordnung seien und dass er deswegen nichts veranlassen könne.
Nach klar gewonnenem ersten Satz (6:1) geriet Djokovic am Knie angeschlagen alsbald ins Hintertreffen.
Die Sätze zwei und drei gingen verdient an den Weltranglisten-27.; der Favorit wirkte nicht mehr fit und steckte vermeintlich auf.
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Djokovic in Trouble! Cerúndolo führt 2:1-Sätze

Nach dem dritten Satz monierte Djokovic zudem, dass das gerade eingeschaltete Flutlicht zu grell sei und dass man es bitte dimmen solle.
Schiedsrichterin Aurélie Tourte kam dem nach.
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Djokovic nimmt Schmerztablette - dann ist ihm auch das Licht zu grell

Erst als er auch im vierten Satz mit Break zurücklag, kam plötzlich doch nochmal Leben in den Serben - Djokovic breakte zurück zum 4:4 und war wieder im Spiel.
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"Die Show geht weiter!" Djokovic breakt sich in Satz vier zurück

Djokovic mit beißendem Sarkasmus

Eine zuvor eingenommene Schmerztablette schien plötzlich zu wirken, denn kurz darauf nahm der Serbe dem Argentinier zum zweiten Mal das Service ab und erzwang den Entscheidungssatz (7:5).
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Gibt's doch nicht! Angeschlagener Djokovic erzwingt Satz fünf

Dort hatte der Favorit den besseren Start, Cerúndolo breakte aber zurück (2:2). Als Djokovic ein weiteres Mal ausrutschte und sogar stürzte, reagierte er mit beißendem Sarkasmus.
"Gut gemacht! Gut gemacht! Toller Platz von euch Jungs, ihr wisst es einfach besser als wir", rief er hörbar über den Platz, als er sich abputzte: "Es ist wirklich überhaupt nicht rutschig. Gar nicht gefährlich für uns Spieler. Super gemacht, Supervisor und Ground-Crew, wirklich toll! Es ist wirklich gar nicht rutschig!"
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"Well done!" Djokovic stürzt und schimpft über Platzverhältnisse

Djokovic setzt beeindruckende Serie fort

Das schien den Serben aber nur noch mehr anzustacheln. Bei 4:3 gelang ihm das entscheidende Break zum Sieg. "Ich war vielleicht drei, vier Punkte vor dem Aus heute entfernt", sagte er später und richtete einen "ehrlichen Glückwunsch" an seinen Gegner, der ihn so gefordert hatte.
Djokovic setzte damit eine starke Serie fort; der Serbe war letztmals 2020 bei einem Grand-Slam-Turnier gescheitert - damals bei den US Open wegen einer unrühmlichen Disqualifikation.
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"Irre!" Djokovic punktet im Spagat und paddelt auf dem Bauch

Djokovic bangt um sein Knie

Über die drei Gewinnsätze sportlich im Achtelfinale geschlagen wurde der Serbe letztmals bei einem Major 2018 bei den Australian Open vom Südkoreaner Chung Hyeon.
Im Interview mit Eurosport meinte er nach dem Sieg über Cerúndolo: "Die Fans haben mich heute zum Sieg getragen und mir zum Comeback verholfen. Ich war jahrelang nicht der Lieblingsspieler des Publikums hier. Aber heute, als ich 1:2-Sätze und ein Break zurück lag, habe ich sie darum gebeten, mich wieder aufzubauen und mir Energie zu geben. Das haben sie gemacht. Ich verdanke ihnen den Sieg."
Ab Mitte des vierten Satzes hätten "die starken Entzündungshemmer reingekickt". Das habe ihm "erlaubt, im fünften Satz fast schmerzfrei zu spielen. Aber zwei Sätze lang konnte ich nicht wirklich spielen. Das ist eine komplett neue Verletzung für mich."
Becker meinte über seinen ehemaligen Schützling, den er zwischen 2013 und 2016 zu sechs Grand-Slam-Titeln gecoacht hatte. "Lange Jahre war er der Buhmann in Paris. Die Fans haben Nadal, Federer und jeweils seine Gegner unterstützt. Aber das ist seit letztem Jahr anders. Sie wissen langsam, was sie an ihm haben."
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"Wovon reden sie?" Djokovic verdutzt im Eurosport-Interview

Djokovic kämpft um Nummer eins

Dass er sich über den Platz aufgeregt habe, wollte Djokovic nachher allerdings nicht mehr wissen. "Ich habe mich nicht über die Bedingungen beschwert, ich weiß nicht, wovon Sie reden", meinte er zu Eurosport: "Aber ich hatte ein Problem mit dem Knie. Ich werde sehen, wie es ist, wenn es kälter ist."
Durch den Sieg gegen Cerúndolo könnte der 24-malige Grand-Slam-Sieger auch weiter seine Führung in der Weltrangliste verteidigen, die er bei einer Pleite bereits verloren hätte.
Im virtuellen Klassement ist dort allerdings aktuell Australian-Open-Sieger Jannik Sinner (Italien) vorne, der die Spitze nach Roland-Garros erstmals übernehmen könnte.

Djokovic hofft auf erstes Finale 2024

Djokovic kann hingegen weiter auf seine erste Finalteilnahme in diesem Jahr hoffen, das große Ziel des 37-Jährigen ist der Triumph bei den Sommerspielen in Paris. Die olympische Goldmedaille fehlt Djokovic noch in seiner üppigen Titelsammlung.
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"Nicht von dieser Welt": Djokovic bricht nächsten Rekord

Der Serbe ist ein potenzieller Halbfinalgegner des Hamburgers Alexander Zverev. Zuvor muss er sich mit dem Norweger Casper Ruud (Nr. 7) auseinandersetzen, der Taylor Fritz (USA/Nr. 12) 7:6 (8:6), 3:6, 6:4, 6:2 schlug.
"Egal auf welchem Belag du gegen Novak spielst, es ist immer taff", sagte der Norweger, der in Paris in den vergangenen beiden Jahren im Endspiel stand. In direkten Duellen liegt Ruud gegen Djokovic 1:5 zurück.
"Er ist eine der größten Herausforderungen in diesem Sport. Ich werde mein Bestes tun, um meine Revanche zu bekommen", so der 25-Jährige, der Djokovic 2023 im Finale von Roland-Garros 6:7 (1:7), 3:6, 5:7 unterlegen war.
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Achtelfinale: Ruud ringt Fritz nieder - Highlights

Zverev muss derweil erst noch sein Achtelfinale am Montagabend (live bei Eurosport, bei discovery+ und im Liveticker) gegen Holger Rune (Dänemark/Nr. 13) meistern.
In der nächsten Runde würde auf den Deutschen der Australier Alex de Minaur warten, der den ehemaligen US-Open-Champion Daniil Medvedev 4:6, 6:2, 6:1, 6:3 bezwang.
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"Ein Wahnsinn!" Cerúndolo fightet in Satz fünf gegen Djokovic


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Djokovic nimmt Schmerztablette - dann ist ihm auch das Licht zu grell


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