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Novak Djokovic zeigt nur etwas Einsicht wegen Adria Tour

Eurosport
VonEurosport

Update 21/08/2020 um 15:16 GMT+2 Uhr

Novak Djokovic gibt sich auf den ersten Blick geläutert und räumt Fehler bei der von ihm organisierten Adria-Tour mit mehreren Coronainfektionen ein. Doch so richtig überzeugend wirkt die Nummer eins der Tenniswelt dabei nicht. Die Verantwortung schob er teilweise an andere weiter, dass Event bezeichnete der Serbe als erfolgreich. Denn die Spieler hatten ihren Spaß.

Novak Djokovic

Fotocredit: Getty Images

Im T-Shirt sitzt Novak Djokovic auf der Terrasse seines angemieteten Hauses nahe New York, entspannt und redselig. "Die Bäume um mich herum und die Ruhe sind ein Segen", sagte der Weltranglistenerste vor dem Neustart der Tennistour. In der Abgeschiedenheit will er Kraft für die US Open und die Generalprobe ab dem Wochenende im Big Apple tanken.
Ruhe braucht der Serbe nach turbulenten Wochen, in denen er sich viel Kritik anhören musste für seinen Umgang mit Corona, seiner Einstellung zu Impfungen und der von ihm mitorganisierten Adria-Tour mit mehreren Infektionen. Mit Blick auf die Idylle gab sich Djokovic durchaus geläutert, räumte gegenüber der New York Times in einem Zoom-Gespräch sogar erstmals Fehler ein. Aber so sehr sich der 33-Jährige auch bemühte: Überzeugend klang es nicht.
"Ja, es gab einige Schritte, die natürlich anders hätten gemacht werden können", sagte Djokovic und meinte die Spielerparty nach der umstrittenen Tour in Serbien und Kroatien. Bilder von ausgelassen tanzenden und feiernden Spielern ohne Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln hatten für Aufsehen gesorgt.

Djokovic gibt Schwarzen Peter weiter

Den Schwarzen Peter schob er aber gleich weiter: "Die haben die Sponsoren organisiert. Sie haben die Spieler eingeladen." Es sei ein erfolgreiches Event gewesen, "jeder war wirklich glücklich und in Feierlaune."
Von eigener Verantwortung sagte er nichts, dabei waren der Djoker und seine Ehefrau Jelena selbst zu Opfern der Nachlässigkeiten geworden. Sie wurden im Juni positiv auf Corona getestet. Gleiches galt für drei weitere Profis sowie Djokovic' Trainer Goran Ivanisevic. Vorwürfe hatte er nicht an sich herangelassen, beklagte anschließend vielmehr eine "Hexenjagd" gegen seine Person.
Er habe die nach zwei Events abgebrochene Showserie "mit den richtigen Absichten" mitorganisiert, stellte Djokovic nun klar, doch schnell kommt wieder das 'Aber'. "Aber werde ich dann für immer beschuldigt, einen Fehler gemacht zu haben?", fragte der Serbe und meinte sogar: "Wenn ich die Chance bekäme, würde ich die Adria-Tour nochmal durchführen." Einsicht klingt anders.

Nadal und Federer fehlen

Zumindest beim Thema Impfungen hat Djokovic seine radikal ablehnende Haltung offenbar abgelegt. "Ich bin sicher, dass es Wirkstoffe gibt, die nur geringe Nebenwirkungen haben und Infektionen weltweit eindämmen können", sagte er und schob schnell wieder ein 'Aber' hinterher: "Wie können wir darauf hoffen, das Problem zu lösen, wenn sich das Coronavirus ständig verändert? So habe ich es verstanden."
Spätestens sein Blick auf die sportlichen Ziele ist klar. Djokovic will Roger Federer als Grand-Slam-Rekordgewinner (20 Titel) ablösen und auch als den Spieler, der am längsten auf Platz eins der Weltrangliste steht (310 Wochen). Mit bislang 17 Triumphen bei den vier großen Turnieren fehlen ihm noch vier, dazu muss er noch 29 Wochen auf dem Tennisthron sitzen.
Beides ist für ihn möglich, zumal neben Rafael Nadal auch Federer bei den US Open nicht antreten wird. Es ist das erste Mal für Djokovic bei seinem 62. Grand-Slam-Auftritt, dass beide Rivalen fehlen. Der Weg zum 18. Titel scheint also frei für den Djoker. Ohne Wenn und Aber.
(SID)
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