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Wimbledon: Match-Tiebreak beim Grand Slam - so funktioniert die neue allgemeine Regelung bei Majors

Christoph Niederkofler

Publiziert 06/07/2022 um 11:01 GMT+2 Uhr

Grand-Slam-Turniere leben von großartigen Duellen, von unvergesslichen Entscheidungen - so auch Wimbledon. Eine einheitliche Regelung des Match-Tiebreaks, die im vergangenen März beschlossen wurde, soll diesen Zustand möglichst bewahren und für weitere Höhepunkte an der Church Road sorgen. Eurosport.de wirft einen Blick auf die neue Regelung und erklärt, wie der Match-Tiebreak nun funktioniert.

Serena Williams machte mit der neuen Regelung des Match-Tiebreaks bereits Bekanntschaft

Fotocredit: Getty Images

Haben sich zwei Spieler bis an ihre Grenzen getrieben, sich alles abverlangt, steht nur allzu häufig die Entscheidung im finalen Satz an. Geht auch dieser beim Stand von 6:6 in den Tiebreak - also in die Verlängerung - griffen bislang bei den Grand-Slam-Turnieren unterschiedliche Zählweisen.
Seit einem Beschluss der Spielervereinigungen WTA und ATP, des Tennis-Weltverbands ITF und der Tennisprofis selbst ist dem nicht mehr so. Vielmehr wurde bei allen vier Majors eine einheitliche Zählweise eingeführt. Beim Tiebreak im entscheidenden, letzten Satz wird bis (mindestens) 10 Punkte gespielt. Wer diese Marke zuerst erreicht, geht als Sieger vom Platz.
Während die Australian Open bereits seit 2019 auf diese Zählweise zurückgreifen, waren die French Open 2022 das erste Major, welches dem Turnier Down Under folgte.
Auch in Wimbledon greift man auf den neuartigen Match-Tiebreak zurück, die Regel kam sogar bereits mehrfach zum Einsatz. Aber was genau hat sich geändert? Eurosport.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum neuen Match-Tiebreak.

Wimbledon: Der neue Match-Tiebreak erklärt

Um die Veränderung am besten zu veranschaulichen, hilft ein Blick in die Vergangenheit. 2019 standen sich im Finale von Wimbledon Novak Djokovic und Roger Federer gegenüber. Das Match ging über die volle Distanz.
Die damalige Regelung in Wimbledon sah vor, dass der fünfte Satz - sollte keine vorzeitige Entscheidung fallen - bis zum Stand von 12:12 ausgefochten wird. Daraufhin folgte ein traditioneller Tiebreak. Diesen entschied übrigens Djokovic für sich (7:5, 1:6, 7:6, 4:6, 13:12).
Mit der Einführung eines einheitlichen Match-Tiebreaks wurde ordentlich abgespeckt. Nun wurde ein 10-Punkte-Tiebreak eingeführt, der bei einem Spielstand von 6:6 über den Spielausgang entscheidet. Ein Spieler muss den Tiebreak mit mindestens zwei Punkten Vorsprung gewinnen, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Ein Beispiel für einen derartigen Spielverlauf ist das Erstrunden-Aus von Serena Williams. Die US-Amerikanerin scheiterte an der Französin Harmony Tan. Williams gelang im zweiten Spielabschnitt der Satzausgleich. Im dritten Satz erzwang sie den Match-Tiebreak. Dort setzte sich Tan schließlich 10:7 durch. Das Endergebnis lautete aus Williams' Sicht 5:7, 6:1, 6:7 (7:10).
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Serena Williams in Wimbledon

Fotocredit: Getty Images

Match-Tiebreak in Wimbledon: Isner und Mahut trieben es auf die Spitze

In den Jahren zuvor wurden die Finalsätze bei Grand Slams dadurch entschieden, dass ein Spieler zwei Spiele Vorsprung haben musste. Die Regel war zuletzt kritisiert worden, weil sich manche Matches dadurch über viele Stunden hinzogen.
Im Jahr 2010 spielten John Isner und Nicolas Mahut das längste Match in der Geschichte von Wimbledon, als der letzte Satz des Erstrundenmatches 70:68 endete.
Das Spiel musste an drei Tagen ausgetragen werden und dauerte elf Stunden und fünf Minuten. Der Grand-Slam-Vorstand erklärte, dass der Versuch, die ersten 10 Punkte zu erreichen, während eines vollen Grand-Slam-Jahres überprüft werden soll, bevor eine dauerhafte Regeländerung beantragt wird, sollte sie sich als erfolgreich erweisen.
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