Wimbledon: Carlos Alcaraz knackt Zverev-Bezwinger Matteo Berrettini und steht im Viertelfinale

Beide Spieler starteten leicht nervös in das letzte Match des Tages auf dem Centre Court. Berrettini, der 2021 das Finale an der Church Road erreicht hatte, musste in seinem ersten Aufschlagspiel direkt zwei Breakbälle abwehren. Auch Alcaraz lag während seines ersten Service zwischenzeitlich 15:30 hinten.

Bis zum ersten Break des Abends dauerte es jedoch noch bis zum achten Spiel des ersten Satzes. Berrettini, der im kompletten Match gegen Alexander Zverev nicht einmal seinen Aufschlag abgeben musste, servierte gewohnt sicher und lauerte auf Fehler des Spaniers. Und tatsächlich tat ihm Alcaraz den Gefallen. Beim Stand von 3:4 und 30:40 aus Sicht des 20-Jährigen setzte dieser eine Vorhand knapp ins Aus. Vergebens bemühte Alcaraz noch das Hawkeye, doch das Break für Berrettini hielt Stand. Kurze Zeit später sicherte sich der Italiener auch den ersten Durchgang.

Satz zwei begann mit einem Schreckmoment: Berrettini rutschte bei einer Seitwärtsbewegung unschön weg und blieb kurz liegen. Alcaraz war sofort drüben, um sich nach dem Wohlbefinden des 27-Jährigen zu erkundigen, der aber zum Glück direkt wieder aufstehen und das Match ohne Probleme fortsetzen konnte.

Körperlich war Berrettini nichts anzumerken, trotzdem musste er im vierten Spiel seinerseits ein Break hinnehmen. Alcaraz erhöhte merklich den Druck und nahm seinem Kontrahenten zu null den Aufschlag ab.

Der Wendepunkt im Match. Denn Alcaraz schaffte in der Folge nicht nur den Satzausgleich, sondern nahm Berrettini zu Beginn des dritten Satzes direkt wieder sein Service ab.

Der Spanier übernahm nun mit seiner athletischen und kraftvollen Spielweise die Kontrolle. Auch Satz drei ging an den amtierenden US-Open-Champion.

Bei 2:2 im vierten Satz wurden die Karten zwar noch einmal neu gemischt, weil das Dach des Centre Courts aufgrund einsetzender Dunkelheit geschlossen wurde. Doch auch die veränderten Spielbedingungen brachten für Berrettini nicht mehr die Wende.

Alcaraz, der mit dem ersten Aufschlag deutlich häufiger den Punkt machte als sein sonst so aufschlagstarker Gegner (79 zu 67 Prozent), nutzte nach 3:05 Stunden seinen vierten Matchball.

"Ich wusste, dass es sehr schwer werden würde", sagte Alcaraz, der nach seinem ersten Einzug in die Runde der besten acht in Wimbledon eine kleine Kampfansage auch an Djokovic richtete: "Ich wollte das Viertelfinale erreichen, das habe ich geschafft. Aber ich bin hungrig, ich will mehr."

Im Viertelfinale wartet im Duell der Youngster nun der Däne Holger Rune. Der 20 Jahre alte und an Nummer sechs gesetzte Däne besiegte den Bulgaren Grigor Dimitrov 3:6, 7:6 (8:6), 7:6 (7:4), 6:3.

Für Rune ist es die dritte Teilnahme am Viertelfinale eines Grand Slams. Zuvor war ihm der Einzug in die Runde der letzten acht in den beiden vergangenen Jahren bei den French Open in Paris gelungen.