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Elina Svitolina emotional über Krieg in der Ukraine: Wimbledon-Halbfinalistin sieht sich als Botschafterin

Christoph Niederkofler

Update 26/07/2023 um 21:08 GMT+2 Uhr

Elina Svitolina hat in Wimbledon einen sportlichen sowie auch emotionalen Höhenflug erlebt. Vier Monate nach ihrem Baby-Comeback arbeitete sich die Ukrainerin bis ins dritte Grand-Slam-Halbfinale ihrer Karriere vor, scheiterte dort aber an der späteren Siegerin Marketa Vondrousova. Nun bedankte sich Svitolina für die allgegenwärtige Unterstützung und sprach über den Krieg in ihrer Heimat.

Elina Svitolina in Wimbledon

Fotocredit: Getty Images

"Es war ein magisches Turnier für mich", blickte Svitolina im Interview mit "Harper's Bazaar" auf ihre Erlebnisse in Wimbledon zurück.
"Natürlich bin ich ein wenig verärgert darüber, dass ich nicht ins Finale gekommen bin, um den Pokal zu holen. Aber die Unterstützung der britischen Zuschauer hat mir so viel bedeutet", führte sie weiter aus. "Ich glaube, ich habe einige schwierige Siege errungen, weil das Publikum hinter mir stand. Es hat mich dazu gebracht, mein Niveau zu steigern."
Auf ihrem Weg ins Halbfinale an der Church Road schaltete Svitolina, die im April aus ihrer Baby-Pause zurückkehrte, unter anderem Venus Williams, Victoria Azarenka und auch Top-Favoritin Iga Swiatek aus.
Das ukrainische Rasen-Märchen endete jedoch schließlich gegen die ungesetzte Tschechin Marketa Vondrousova (3:6, 3:6).

Svitolina: "Schwierig, nicht darüber nachzudenken"

Trotz ihres Höhenflugs beschäftigten Svitolina Gedanken an ihre Heimat, die seit Februar 2022 unter dem Angriffskrieg seitens Russland leidet. "Es ist schwierig, nicht ständig darüber nachzudenken", erklärte die 28-Jährige. "Ich bin ständig online und sehe Nachrichten von Freunden in der Ukraine. Ich muss wirklich versuchen, mich so gut wie möglich zu isolieren."
Die schlimmen Nachrichten aus der Heimat würden sie jedoch auch in schwierigen Situationen auf dem Court anspornen.
"Wenn ich während des Spiels einen schwierigen Moment erlebe, versuche ich darüber nachzudenken, was die Menschen in der Ukraine gerade durchmachen. Ich kann mich glücklich schätzen, das zu tun, was ich liebe", so Svitolina.
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Elina Svitolina

Fotocredit: Getty Images

Ukrainer "versuchen jeden Tag zu genießen"

Die vergangenen Monate hatten laut Svitolina große Auswirkungen auf ihrer Sichtweise auf das Leben.
"Wir versuchen jetzt einfach, jeden einzelnen Tag wirklich zu genießen", schilderte sie. "Der Krieg lehrt uns, im Moment zu bleiben und die Phasen, die wir mit der Familie oder Freunden verbringen, nicht als selbstverständlich zu betrachten. Wir schätzen jetzt alle die kleinen Momente im Leben."
In Wimbledon versuchte Svitolina auch politisch ein Zeichen zu setzen, indem sie Spielerinnen aus Russland und Belarus den üblichen Handschlag am Netz nach dem Spiel verweigerte. Dies führte nach ihrem Duell mit Azarenka für Wirbel, zog Azarenka den Zorn des Publikums doch mit einer ungewöhnlichen Geste auf sich.

Svitolina: "Für so viele Menschen im Land gewinnen"

Svitolina zeigte sich über das Unverständnis einiger russischer und belarussicher Spielerinnen enttäuscht. "Für mich ist es sehr traurig und sehr frustrierend, dass die Leute das nicht verstehen", fasste sie zusammen.
"Man kann Politik manchmal nicht vom Sport trennen", unterstrich die dreimalige Grand-Slam-Halbfinalistin. "Die Spielerinnen repräsentieren ihr Land und ich vertrete mein Land vor der Welt. Meine Position muss klar sein."
Letzten Endes sieht sich Svitolina als Botschafterin ihres Landes und versucht ihr Auftreten auf der großen Tennis-Bühne als Dienst für die Ukraine wahrzunehmen. "Ich spüre den Druck. Es ist ein tolles Gefühl, aber es geht auch mit Verantwortung einher, weil man das Gefühl hat, für so viele Menschen im ganzen Land gewinnen zu wollen", so die 28-Jährige.
"Aber ich schätze mich glücklich, dass ich auf der großen Bühne die Möglichkeit habe, über die Ukraine zu sprechen und gleichzeitig meinen Sport zum Ausdruck zu bringen."
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