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Angelique Kerber im exklusiven Interview über ihre Comeback-Pläne: "Emotionen, die dir keiner nehmen kann"

Tom Müller

Update 28/06/2023 um 08:05 GMT+2 Uhr

Angelique Kerber will in der kommenden Saison noch einmal auf der WTA-Tour angreifen. Das angepeilte Ziel für das Comeback der 35-Jährigen, die im vergangenen Februar Tochter Liana zur Welt brachte: Die Australian Open in Melbourne, wo sie 2016 ihr erstes Grand-Slam-Turnier gewann. Im Interview mit Eurosport verrät Kerber, was sie antreibt und was sie in den vergangenen Monaten gelernt hat.

Kerber exklusiv: Das habe ich durch meine Rolle als Mutter gelernt

Angelique Kerber war regelrecht anzusehen, wie sehr sie dieses Gefühl vermisst hatte.
Egal ob beim "Training" oder beim überraschenden Show-Doppel zum Abschied von Andrea Petkovic. Die Rückkehr auf den Tennisplatz, und dann auch noch auf ihren Lieblingsbelag Rasen, bereitete der 35-Jährigen am Rande des Turniers in Bad Homburg sichtlich Freude.
Erstmals ist Kerber bei der dritten Auflage des WTA-Events, das sie bereits seit 2021 mitgestaltet und für das sie als Turnier-Botschafterin im Einsatz ist, nicht als aktive Spielerin dabei.
Ihr letztes Match auf der Tour hat die Deutsche vor fast genau einem Jahr bestritten. In der dritten Runde von Wimbledon unterlag sie der Belgierin Elise Mertens in zwei Sätzen. Seither ist viel passiert im Leben der gebürtigen Bremerin.
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Emotionales Doppel an der Seite von Kerber: Petkovic sagt Adieu

Kerber zu Comeback: "Australien nächstes Jahr wäre optimal"

Am 25. Februar kam Tochter Liana zur Welt. Die neue "Hauptperson" in ihrem Leben, wie Kerber im Interview mit Eurosport verrät: "Ich habe eine ganz andere Sicht auf die Welt bekommen, einen komplett anderen Fokus."
Das Ende ihrer aktiven Karriere bedeutet ihre neue Aufgabe als Mama jedoch nicht, das machte die ehemalige Weltranglistenerste bereits vergangenen September exklusiv bei Eurosport klar. "Ich komme auf jeden Fall wieder", sagte Kerber damals. Diese Pläne sind nun konkreter geworden.
"Australien nächstes Jahr wäre optimal. Dort das Comeback zu starten, wäre das Ziel", so die dreimalige Grand-Slam-Siegerin. In Melbourne hatte sie 2016 ihren ersten Major-Titel gewonnen.
Voraussetzung sei jedoch, vorher "zu 100 Prozent fit zu werden. Das hat sich für mich immer ausgezahlt und ist das A und O." Wieder auf Top-Niveau zu kommen, traut sich Kerber zu. "Ich glaube, das Tennis an sich ist nicht das Problem. Es ist eher die Bereitschaft, ein komplettes Turnier durchzuspielen zu können“, so die 35-Jährige: "Tag für Tag Matches, das ist schon nochmal eine ganz andere Belastung. Du bist komplett angespannt, auch mental."
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Kerber brennt noch: "Emotionen, die dir keiner nehmen kann"

Strapazen, die Kerber nur deshalb noch einmal auf sich nimmt, weil das Feuer weiter in ihr brodelt.
"Jeder fragt mich, was motiviert mich noch? Ich muss es niemandem mehr beweisen, ich muss niemandem mehr zeigen, was ich kann. Ich hatte meine Erfolge“, stellt sie ihm Gespräch mit Eurosport-Moderator Matthias Stach klar: "Was mich aber motiviert, ist dieses Gefühl auf dem Platz zu sein. Für die Fans, mit den Fans zu spielen. Das sind Emotionen, die dir keiner nehmen kann. Ich glaube, das gibt es nur im Sport. Das ist meine Motivation."
Kerber ist bei weitem nicht die erste Profi-Spielerin, die versucht, das Jetset-Leben auf der Tour mit dem Familienalltag zu verbinden. Victoria Azarenka oder Serena Williams haben es vorgemacht, Tatjana Maria ist sogar schon zweifache Mutter.
"Ich hatte Angst davor, dass sich mein komplettes Leben umstellt. Natürlich ist es anders geworden und man muss viel mehr koordinieren und den Plan anders gestalten", meint Kerber.
Bislang funktioniere jedoch alles sehr gut, was auch an Tochter Liana selbst liegt: "Wir haben Glück gehabt, dass sie komplett durchschläft. Sie hat ihren Rhythmus schnell gefunden. Am Tag weint sie, wenn sie ein bisschen Hunger hat, und das war's. Sie ist wirklich ruhig. Ich hoffe, das bleibt so."

Kerber entwickelt sich weiter

Auch über sich selbst habe Kerber in den vergangenen Monaten viel gelernt. "Ich bin positiv überrascht, dass ich es geschafft habe, entspannt zu sein und zu wirken. Geduldig zu sein, was nicht meine größte Stärke ist." Auch die Fassung verliere sie nicht mehr so schnell wie früher.
Alles Eigenschaften, die Kerber auch auf dem Tennisplatz helfen können. Am liebsten schon im kommenden Januar, wenn es die Ausnahmespielerin noch einmal wissen will.
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